Die Damen vom Turnteam-Toyota-Köln konnten sich im Bundesligafinale am 10.12.2005 in Goslar zum vierten Mal in Folge als deutscher Mannschaftsmeister durchsetzen. Mit 136,175 Punkten verwies man die Konkurrenz TuS Chemnitz/Altendorf (130,55 Punkte), KTV Stuttgart (127,55 Punkte) und TV Hoffnungsthal (126,10 Punkte) auf die Plätze. Betrachtet man die drei Bundesligawettkämpfe insgesamt, hat sich die Kölner Mannschaft mit über 14 Wertungspunkten deutlich von der Konkurrenz absetzen können. Man kann dies als deutlichen Beweis für das hervorragende Konzept werten. Fragt man sich warum gerade das Kölner Team nun schon seit vier Jahren das deutsche Frauenkunstturnen dominiert, erhält man verschiedene Antworten. Auf den Punkt hat es der Leiter des Stützpunktes an der Deutschen Sporthochschule, Prof. Brüggemann, gebracht, als er sagte: “die Kölner Mädchen sind so erfolgreich, weil man beim Training lacht und lebt”. Es steckt viel Wahrheit dahinter. Beim Turnteam-Toyota-Köln hat man eine offensichtlich sehr erfolgreiche Mischung aus russisch diszipliniertem Training, und der kölschen Lebensfreude gefunden. |
Foto: B. Schwall |
Ein anderer wichtiger Punkt ist sicherlich die Tatsache, dass hier in Köln der Nachwuchs zusammen mit international erfahrenen Turnerinnen trainieren kann. Die jungen Turnerinnen lernen von den erfahrenen eine Menge an Technik, aber auch Strategien zum Überwinden von Nervosität und Frust, was an der Nervenstärke des Nachwuchses zu erkennen ist. Beim Finale in Goslar gab es bei sechzehn Übungen nur einen nennenswerten Patzer, was als deutlicher Beweis für Nervenstärke gesehen werden kann. Vor allem wenn man bedenkt, dass die jüngste Turnerin - Jana Fassbender - erst 12 Jahre alt war, während die älteste, die aktuelle Vize-Weltmeisterin im Sprung Oksana Chusovitina, bereits 31 ist - eine sicherlich einmalige Spannweite im Spitzensport. Beim Turnteam hat man sich über diesen Erfolg sehr gefreut. Man ist sich aber auch bewusst, dass der Abstand zwischen deutscher Bundesliga und internationaler Spitzenklasse deutlich ist. Man hat das Ziel, die Turnerinnen des TT-Köln an die internationale Spitze heranzuführen durch diesen großen nationalen Erfolg nicht aus den Augen verloren. Dass es möglich ist haben sowohl Lisa Brüggemann bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr, als auch Daria Bijak vor wenigen Wochen bei der WM in Melbourne gezeigt. Spitzensport auf internationaler Ebene und eine fundierte Schulausbildung lassen sich mit dem Kölner Modell durchaus vereinbaren. |
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